Welches Interesse hat die New Yorker Polizei an einem Mord auf Castle Island in Boston? Warum ist Detective Gina Lonardoni verschwunden? Riskiert sie ihre Karriere für ihren suspendierten Vorgesetzten – oder gar mehr? Warum sonst hat Privatdetektiv Niclas "Rich" Richmond, als es darauf ankommt, den kompletten Polizeiapparat des NYPD hinter sich?

Einst ein junger, erfolgreicher Journalist und Privatdetektiv, ist vom einstigen Ruhm nicht mehr viel übrig geblieben. Doch als Gina vermisst wird, läuft nicht nur Richs GTX auf Hochtouren. Bis er ausgerechnet von dem Mann engagiert wird, den Gina um jeden Preis hinter Gittern bringen will …

Eine Fortsetzung?
Am Anfang war ein Spiel. Stories. Jeder legt Worte in die Mitte und man muss eine Story daraus bilden – kennt wohl jeder von uns. Leider habe ich sie nicht mehr, aber eine davon handelte von einem Privatdetektiv und einer jungen Frau, die Hilfe benötigt. Die Story war bewusst völlig überzeichnet und eine reine Parodie auf den "Film Noir". Und dann dachte ich darüber nach, wie es weitergehen könnte. Was könnte die junge Frau von dem Privatdetektiv wollen, das nicht schon tausend Mal geschrieben worden ist? Ich hatte eine Idee – sie weiß es selber nicht. Aber die Umstände machen ihr Angst und sie engagiert den Privatdetektiv.
In dem Moment war mir klar geworden, dass es ein Buch werden könnte. Und damit war auch die Parodie hinfällig. Ich liebe Parodien, aber sie haben eine kurze Haltbarkeitsdauer, wie so vieles, was "nur" komisch ist. Auf Komik verzichten wollte ich nicht – ey, ich schreibe die Lebensgeschichte eines Typen, der sich – bei allem wirtschaftlichen Misserfolg – für den besten Privatdetektiv und Journalisten östlich der Rocky Mountains hält. Und als Feminologe kann er jeden Zug jeder Frau voraussehen – naja, glaubt er zumindest …
Der Niagara-Fall war das "schnellste" Buch – keine vier Monate, bis ich dachte, es sei fertig. Ich habe weit länger an der Überarbeitung gesessen … Am Ende dachte ich, das war es. Ein zweites Buch über Rich? Und dann meldete ich mich zu einem Kurs an, wie man einen Roman schreibt. Schnell war klar, die Geschichte ist noch lange nicht erzählt. Hatte ich das erste Buch völlig unschuldig ohne irgendwelcher Ratgebern usw. geschrieben, fing ich plötzlich an, welche zu lesen. Ich las auch "Gone Girl" – ein Buch, das so ziemlich alle Tipps gewusst ignoriert und ins Gegenteil kehrt. Das ermutigte mich, weiter aus der nicht empfohlenen Ich-Perspektive zu schreiben. Ich finde, man muss einen wirklichen Grund haben, diese Perspektive zu wählen und ich denke, "Rich" würde anders nicht funktionieren.

Das Gute an dem Kurs war nicht nur das permanente Feedback zu einzelnen Kapiteln, ich wollte auch immer perfekt vorbereitet sein. Dadurch wurde ich so in Richs Welt hereingezogen, dass, als ich in Queens vor dem Haus stand, das ich bei Google Streetview für NYPD-Detective Gina Lonardoni herausgesucht hatte, am liebsten geklingelt hätte … Immerhin war ich drei Tage durch Google Streetview gezogen, nachdem ich erfahren hatte, dass sie nicht in Jersey wohnen durfte, wenn sie beim NYPD arbeitete (obwohl sie von dort nur ein Bruchteil der Zeit zur Arbeit gebraucht hätte). Ich stieß zu einer Gruppe amerikanischer Auswanderer, die sich einmal im Monat in Bremen treffen und ich flog mit der besten Ehefrau von allen nach New York. Und dann war Sie ist dein Ruin geboren. Ein emotionales Buch, soviel darf ich verraten. Rich sucht sich zielsicher den steinigsten aller Wege aus.
Und jetzt sehe ich meine beiden Babys nebeneinander auf der Seite des Franzius Verlages. Es ist ein verdammt gutes Gefühl! Ein Moment, wo man die Gefühle am liebsten archivieren möchte, wie ein Foto mit einem Fotoapparat.
Eine Fortsetzung? Eine Fortsetzung!


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